1909
Im Herbst gegründet zunächst als Schützenverein Rechterfeld. Die
Gründungsversammlung leitet der Haussohn Georg Kühling.
Gründer sind: Heinrich Schierholt, Hermann Schierholt, Clemens Muhle, Franz
Wilkens, Heinrich Wilkens, Bernhard Wilkens, Georg Heckmann, Heinrich Heckmann,
Georg Muhle, Georg Kühling, Heinrich Lückmann, Heinrich Schewe, Georg Frerkers,
Heinrich Kossen, Georg Kossen, Reidecker (Eisenbahner), August Kathe, Heinrich
Kathe, Karl Kathe, Karl Westerkamp, Bernhard Westerkamp, Heinrich Zurborg,
Heinrich Muhle, Bernhard Menke, Heinrich Schmedes, Hermann Menke, Clemens Muhle
(Hackmann), Franz Helms, Georg Lüsse.
Der erste Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Erster Vorsitzender: Franz Wilkens
Stellvertreter: Heinrich Muhle (Hackmann)
Schriftführer: Georg Heckmann
Kassierer: K. Thole
Erster Hauptmann: Hermann Schierholt
Adjutant: Bernhard Westerkamp
Weiterhin werden genannt: Heinrich Heckmann, Heinrich Schewe und Heinrich
Schierholt
Die Rechterfelder Bauerschaft strebt damals auf den verschiedensten Gebieten
zur Eigen- und Selbständigkeit. So will man im eigenen Dorf auch ein Dorffest
feiern. Bereits in einigen umliegenden Dörfern hatten sich Schützenvereine
gegründet. Der Schießsport war damals im Grunde der einzige Sport, der ausgeübt
wurde. So hatte sich in Rechterfeld bereits 1908 ein Schützenverein gegründet,
der aber – aus heute unbekannten Gründen – nicht aktiv wurde. Die Pflege des
Schießsportes und der Geselligkeit mit Durchführung eines Schützenfestes setzt
man sich zum Ziele.
1909 bis 1914
Der Verein hatte 29 Gründungsmitglieder. Zum damaligen Zeitpunkt
existieren bereits Krieger- und Schützenvereine in der näheren und weiteren
Umgebung. Am 11. September 1910 findet das erste Schützenfest statt auf dem
sogenannten „Sünnenkamp“ des Eigners H. Frerkers (Heide) direkt am Bahndamm. Da
noch kein Schießstand vorhanden ist, ermittelt man in den ersten Jahren einen
„Vereinsmeister“ mittels „Vogelschießens“. Dieses wurde jedes Jahr mit
Böllerschüssen von Bernhard Westerkamp eröffnet. Der Vogel wurde von dem
Stellmacher Franz Wilkens gemacht. Das erste Festzelt hat Kaufmann Südbeck aus
Vechta. Damals wurde also noch kein Schützenkönig ausgeschossen. Hinweis am
Rande: Dem Verein ist im Jahre 1913 aufgrund der in der Gemeinde grassierenden
Maul- und Klauenseuche vom Amt Vechta zwar die Abhaltung des Schützenfestes
genehmigt, aber eine Tanzerlaubnis wegen der damit verbundenen Seuchengefahr
verweigert worden. Später sieht sich der Verein nach einem günstiger gelegenen
Festplatz um und entscheidet sich ab 1914 für den „Kathen Stäkamp“ in einem
schönen Eichenwald inmitten des Dorfes. (Diese Tradition ist bis auf den
heutigen Tag beibehalten worden.) Hier errichtet man einen Schützenstand. Von
nun an wird auf 12er Ringscheiben in 100 m Entfernung geschossen. Die
Trefferanzeige er folgt mit Schildern, auf denen die erzielte Ringzahl
geschrieben steht. Die Anzeiger sitzen zur Sicherheit seitlich hinter einem
Hügel.
1914
Eine Schützenfahne wird angeschafft, deren Weihe der damalige
RechterfelderKaplan Franz Krümpelmann vollzieht.Die ersten Fahnenträger sind
Heinrich Kathe, Fahnenjunker Karl Kathe undReidecker. Sie werden mitsamt Fahne
auf einem Wagen durchs Dorf gefahren.Den Prolog sagen Lina Heckmann und Johanna
Bley.Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 1.8. kommt das
Vereinslebenvorübergehend zum Erliegen.
1919
übernimmt der Gastwirt Klemens Muhle den 1. Vorsitz des Vereins.
1925
Am 10. Mai wird der erste Schützenkönig ausge- schossen. Erster Schützenkönig
ist Molkereiverwalter Her- mann Wilkens. Er erhält 70 Mark „Königsgeld“. Das
Schützenfest findet am 17. Mai statt.
1929
Der Postschaffner Hermann Schierholt wird zum 1. Vorsitzenden des
Vereins gewählt. Das Königsgeld wird erhöht auf 100 Mark. Wir schließen uns dem
„Tellverband“ an. Dieser war im Jahre 1927 von den Schützenvereinen Hagstette,
Schneiderkrug, Lutten und Arkeburg gegründet worden und trug seitdem gemeinsame
Pokalschießen aus.
1931
Erstmals wird das Tellpokal-Schießen in Rechterfeld abgehalten. Wir nehmen mit
einer Abordnung am 125-jährigen Jubiläums-Schützenfest in Hagstette teil.
1934
In diesem Jahr erringen wir den „Tellpokal“ .
1935
wird „25 Jahre Schützenfest“ mit besonderem Aufwand gefeiert. Es gibt
einen Umzug mit vielen Reitern und Festwagen. Auf einem dieser Rollwagen sitzen
„Veteranen“ (Gründer). Die ganze Bevölkerung macht mit. König ist Hermann
Schierholt. Wir schließen uns den 1928 gegründeten Historischen Deutschen
Schützenbruderschaften an, um nicht in den von den Nationalsozialisten
begünstigten Schützenbund eingegliedert zu werden. (Dieser Verband umfasst
heute rd. 1.400 Bruderschaften mit rd. 600.000 Mitgliedern.) In Vechta wird der
Bezirksverband Südoldenburg-Hümmling der „Historischen Deutschen
Schützenbruderschaften“ gegründet, wir werden am 12. Mai feierlich in die
Erzbruderschaft vom Hl. Sebastian aufgenommen und nennen uns seitdem St.
Antonius Schützenbruderschaft Rechterfeld. Erster Präses wird unser Pfarrer
Johannes Hölscher, der einige Jahre später auch Landespräses wird.
1938
Ein Umbau des Schießstandes mit zwei 100-m-Ständen und einem separaten
Kleinkaliber-Stand erfolgt. Die feierliche Übergabe ist am 12.03.1939.
1939/1940
wird vorerst das letzte Schützenfest gefeiert. Von 1940 bis 1948 wird
infolge des Krieges ausgesetzt. 1940 geben wir unsere Mitgliedschaft im
Tellpokal-Verband auf.